Solidaris Betriebsvergleich Sozialstationen

Betriebsvergleich Sozialstationen 2022

Solidaris Betriebsvergleiche

Struktur und Leistung der einbezogenen Sozialstationen

Betriebsvergleiche 2022 Sozialstationen - Verteilung der Sozialstationen nach Umsatzerlösen

Für das Datenjahr 2022 wurden in den Betriebsvergleich Sozialstationen die Angaben von 25 Sozialstationen einbezogen, und zwar aus den Bundesländern Baden-Württemberg (10), Hessen (8), Rheinland-Pfalz (5), Bayern (1) und Nordrhein-Westfalen (1). Durch die Corona-Pandemie sind die Leistungszahlen des Jahres 2022 mit den Leistungszahlen des Vorjahres nur eingeschränkt vergleichbar, da das Vorjahr durch höhere coronabedingte Erstattungen sowie Corona-Prämien an Mitarbeiter geprägt war. Die Verteilung nach Umsatzerlösen zeigt, dass im Jahr 2022 der überwiegende Teil der Sozialstationen Umsatzerlöse zwischen 2 und 3 Mio. EUR erzielte, gefolgt von Sozialstationen mit Umsatzerlösen zwischen 1 und 2 Mio. EUR.

Im Jahr 2022 beschäftigte eine Sozialstation im Durchschnitt 27,0 Vollkräfte (VK). 18,5 VK bzw. 73 % des Personals arbeiteten im Pflegedienst. Im Vorjahr beschäftigte eine Sozialstation im Durchschnitt 28,8 VK. Die Verringerung des Personaleinsatzes um durchschnittlich 1,8 VK zeigt den Fachkräftemangel, von dem auch die Sozialstationen betroffen sind.

Ertragslage

Betriebsvergleiche 2022 Sozialstationen - Verteilung der Umsatzerlöse nach Leistungsbereichen

Die Deckung der betrieblichen Aufwendungen durch die betrieblichen Erträge der Sozialstationen hat sich im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt von 104 % auf 101 % vermindert. Den bedeutendsten Anteil an den betrieblichen Erträgen haben wie im vergangenen Jahr die Umsatzerlöse mit im Durchschnitt 91 %. Ein erster Blick in die Umsatzentwicklung zeigt, dass die Umsatzerlöse bereinigt um die coronabedingten Erstattungen im Durchschnitt 2.077 TEUR betragen und sich im Vorjahresvergleich um 123 TEUR erhöht haben. Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die verschiedenen Leistungsbereiche wie folgt:

Die sonstigen Leistungen betreffen im Wesentlichen Erlöse aus Essen auf Rädern, betreutem Wohnen, Betreuungsgruppen und Vermietung.

Die Umsatzerlöse je Vollkraft haben sich im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 7,0 TEUR bzw. 10,3 % auf 74,8 TEUR erhöht. Die coronabedingten Erstattungen betragen im Durchschnitt 78 TEUR (Vorjahr 102 TEUR).

Wesentlicher Aufwandsfaktor der Sozialstationen ist mit einem Anteil von 81 % (Vorjahr ebenfalls 81 %) an den betrieblichen Aufwendungen der Personalaufwand. Im Mittel der ausgewerteten Sozialstationen liegt er im Jahr 2022 über alle Dienstarten bei 64,5 TEUR je Vollkraft und hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um 5,6 TEUR bzw. 9,5 % erhöht. Der Anstieg resultiert unter anderem aus tariflichen Erhöhungen der Gehälter. Es wird deutlich, dass sowohl die Umsatzerlöse je Vollkraft (+ 10,3 %) als auch der Personalaufwand je Vollkraft (+ 9,5 %) stark angestiegen sind.

Die Personalaufwandsquote errechnet sich aus dem durchschnittlichen Personalaufwand je Vollkraft bezogen auf den Durchschnittsumsatz je Vollkraft. Sie liegt für das 2022 bei rund 89 % (Vorjahr 88 %), d. h. etwa 89 % der Umsatzerlöse werden durch die Personalaufwendungen aufgezehrt.

Die bezogenen Leistungen haben sich im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um 53 TEUR auf 141 TEUR erhöht. Dies resultiert vor allem daraus, dass die Einrichtungen durch den Personalmangel gezwungen waren, vermehrt auf Leihpersonal zurückzugreifen.

Vermögens- und Finanzlage

Die Eigenkapitalquote beträgt im Durchschnitt 80 % (Vorjahr 79 %). Die Überdeckung von langfristigem Vermögen durch langfristiges Kapital beläuft sich durchschnittlich auf 974 TEUR (Vorjahr 976 TEUR). Der betriebsgewöhnliche monatliche Finanzbedarf errechnet sich aus den Personal- und Sachaufwendungen (ohne Abschreibungen) und beträgt im Durchschnitt 179 TEUR (Vorjahr 172 TEUR).

Der Deckungsfaktor (Liquidität auf kurze Sicht im Verhältnis zum betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarf) liegt bei 8,7 Monaten (Vorjahr 6,9 Monate). Der Einzugsfaktor der Forderungen, welcher angibt, wie schnell Forderungen in Liquidität umgesetzt werden, liegt bei den einbezogenen Sozialstationen bei durchschnittlich 8,0 Wochen (Vorjahr 8,8 Wochen).

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